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Homöopathie

Homöopathie

Was ist Homöopathie?

Viele Menschen fragen sich, könnte mir eine homöopathische Behandlung durch einen Heilpraktiker (Homöopathen) für meine Gesundheit helfen? Wie wirksam ist diese Heilmethode, kann sie Linderung bei Allergien bringen, welche homöopathischen Mittel gibt es und was hat es mit diesen Kügelchen (Globuli) auf sich? Ich möchte Ihnen hier erste Informationen zu diesem spannenden Thema und seiner Geschichte geben und Ihnen Anregungen aufzeigen, welche Beschwerden sich möglicherweise sehr wirkungsvoll homöopathisch behandeln lassen.


Sollte ich Ihr Interesse geweckt haben, sich individuellere Informationen über die Möglichkeiten homöopathischer Behandlung, Ihrer Beschwerden und der Wirkung der Globuli in der Praxis zu informieren, stehe ich Ihnen sehr gern als Ratgeber persönlich zur Verfügung und freue mich über Ihre Kontaktaufnahme.

Die klassische Homöopathie ist eine Reiztherapie, die der Lebenskraft der Patienten den Anreiz gibt, sich selbst zu heilen - die Selbstheilungskräfte anzuregen.

In der homöopathischen Behandlung werden Arzneimittel gewählt, die den Symptomen des Patienten am ähnlichsten sind. Die Mittel werden aus Pflanzen, Mineralien oder dem Tierreich gewonnen.

Die homöopathische Behandlung betrachtet dabei den kranken Menschen in seiner jeweiligen Situation: die Art und Lokalisation seiner Beschwerden, seine Verhaltensweise und psychische Verfassung und Konstitution. Diese individuelle Betrachtung ist für die homöopathische Lehre charakteristisch. Dieses Vorgehen stützt sich auf ein großes Arzneimittelreservoir, welches in zahlreichen Verdünnungen - Potenzen genannt - zur Verfügung steht. Die homöopathischen Arzneimittel stammen aus dem Pflanzen-, Tier- oder Mineralbereich und werden durch eine spezielle Verarbeitung hergestellt.

Die klassische Homöopathie basiert auf Therapie nach dem Ähnlichkeitsprinzip „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“. Sie wurde von dem Arzt Samuel Hahnemann vor ca. 200 Jahren begründet und stetig nach seinen Vorgaben weiterentwickelt.


Was ist das Ähnlichkeitsprinzip?
Hahnemann stellte bei seinem Chinarindenversuch fest, dass er im gesunden Zustand Symptome entwickelte, welcher der tatsächlichen Krankheit "Wechselfieber" (heute Malaria) sehr ähnelten. Er ging davon aus, dass eine Arznei, die in der Lage ist, Symptome bei einem Gesunden zu erzeugen, die ähnlichen Symptome einer Krankheit zu heilen.

Was ist die Lebenskraft?
Der Begriff Lebenskraft geht auf Hahnemann zurück. In der heutigen Zeit würde man "Selbstheilungskraft" durch den Körper verwenden.
Bei welchen Erkrankungen wird die Homöopathie eingesetzt?

Mit der klassischen Homöopathie können chronische und akute Erkrankungen sowie Allergien behandelt werden.

Beschwerdebilder finden Sie
hier .

Das Prinzip der Potenzierung
Die Potenzierung ist ein wichtiges Grundprinzip der Homöopathie. Für die homöopathische Arzneimittelherstellung entwickelte Hahnemann das Verfahren, welches noch heute angewendet wird. Im Homöopathischen Arzneibuch (HAB) sind die Regeln für die Herstellung der homöopathischen Arzneimittel genau festgelegt.

Bei der Potenzierung wird eine aus der Arzneisubstanz hergestellte Urtinktur in einem Wasser-Alkohol-Gemisch verdünnt und verschüttelt. Bei nicht löslichen Substanzen wird diese mit Milchzucker verdünnt und verrieben.

Darreichungsformen der homöopathischen Mittel
Am häufigsten werden in der Homöopathie die Streukügelchen (auch Globuli genannt) verwendet. Daneben gibt es die Arzneien aber auch in Tropfenform bzw. Tabletten und Salben/Cremes/Gele.

Trägerstoff der Globuli ist die Saccharose (Rohrzucker), bei Tabletten besteht der Trägerstoff aus Lactose. Werden Tropfen verwendet, wird eine Wasser-Alkohol-Mischung verwendet.

Wofür sind die Potenzen in der Homöopathie?

In der Homöopathie werden verschiedene Potenzen eingesetzt. Potenzieren heißt verstärken. Auch wenn es paradox klingen mag, dass eine weitere Verdünnung des Mittels zu einer Potenzierung führt.

Die Buchstaben D, C und Q stehen für die jeweils durchgeführten Verdünnungsschritte (D=1:10, C=1:100 und Q=1:50.000). D6 bedeutet, dass das ursprüngliche Mittel unter kräftigem Verreiben oder Schütteln sechsmal 1:10 potenziert wurde.


Niedrigpotenzen


Globuli mit einer Potenz von D3-D12 bzw. C3-C12 werden auch als Niedrigpotenzen bezeichnet. Diese wirken vor allem auf körperlicher Ebene und eigenen sich bei leichteren, akuten Beschwerden wie beispielsweise einer Erkältung. Aufgrund dessen eignen sich die Niedrigpotenzen auch optimal zur Selbstbehandlung.


Mittlere Potenzen


Globuli mit den Potenzen bis D30 oder C30 zählen zu den mittleren Potenzen. Diese wirken sowohl auf körperlicher als auch auf energetischer Ebene. Diese Potenzen werden auch bei psychosomatischen Erkrankungen eingesetzt, weil die Mittel zum einen auf die geistige Ursache und zum anderen auf die körperlichen Beschwerden einwirken.


Hochpotenzen


Potenzen ab der D30- bzw. C-30 Potenz und die LM-/Q-Potenzen werden als Hochpotenzen bezeichnet. Diese behandeln geistige Zustände und wirken schnell und tief, aber sanft. Hochpotenzen werden sehr häufig von erfahrenen und klassischen Homöopathen eingesetzt, weil sie genau zu den entsprechenden Krankheitssymptomen passen müssen. Zur Selbstmedikation sind sie nicht geeignet.

Wer ist Samuel Hahnemann?
Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde 1755 in Meißen in eine gebildete bürgerliche Familie geboren. Sein Vater, überzeugt von den Ideen der Aufklärung, insbesondere von Jean-Jacques Rousseau, unterrichtete ihn während des Siebenjährigen Krieges oft zu Hause. Zwischen seinem 15. und 20. Lebensjahr besuchte Hahnemann die Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen und erweiterte seine Kenntnisse in der griechischen und lateinischen Sprache, erlernte Englisch und Französisch sowie Dichtung, Philosophie, Mathematik und Botanik. Seine Verbundenheit zu St. Afra brachte er durch den Wahlspruch "Aude sapere!" - "Wage, weise zu sein" zum Ausdruck, indem er diesen zum Motto des Organon und seines gesamten Lebens machte.

Ab 1775 studierte er Medizin in Leipzig, Wien und beendete dieses in Erlangen. Während seiner Zeit in Wien erhielt er eine Anstellung bei Samuel Baron von Brukenthal, Statthalter von Siebenbürgen. In dieser Region war zu dieser Zeit das Wechselfieber (Malaria) sehr verbreitet. Somit konnte Hahnemann die Symptome und den Verlauf der Krankheit studieren und die Behandlung mit Chinarinde praktizieren.

Er erlangte 1779 in Erlangen seinen Doktortitel, nahm seine Beschäftigung als Arzt jedoch nicht auf, weil er von den Praktiken der damaligen Medizin nicht überzeugt war. Er verdingte sich als Schriftsteller und Übersetzer. Als Hahnemann die Materia Medica von William Cullen aus dem Englischen übersetzt, stolpert er über die Versuche des Autors, die Wirkung der Chinarinde beim Wechselfieber zu erklären. Hahnemann überprüfte die Behauptungen Cullens, indem er die Arznei an sich selbst austestete. Mit der Erfahrung am eigenen Leib zog Hahnemann die Schlussfolgerung:

Die Chinarinde ruft beim gesunden Menschen gleichartige Symptome hervor, wie die Krankheit Wechselfieber. Es ist ein vergleichbares Leiden. Gegen das Wechselfieber wird Chinarinde eingesetzt, somit war das Heilgesetz der Homöopathie "Similia similibus curentur - Ähnliches werde mit Ähnlichem geheilt" geboren. Veröffentlicht hat er dies 1796 in Hufelands "Journal der praktischen Arzneikunde".

Sein erstes Organon der Heilkunst (Handbuch als Gebrauchsanweisung der Homöopathie) erstellt er 1810. Die Höhen und Tiefen seines Lebens bewirken einige Umzüge und Weiterentwicklung seiner Homöopathie. Seine Frau stirbt 1829. 6 Jahre später heiratet er die 35jährige Marquise Mélanie d´Hervilly und reist mit ihr nach Paris. Dort erstellt er die sechste und letzte Auflage des Organon der Heilkunst. Sie ist 1842 druckfertig und enthält die Beschreibung der Q-Potenzen. Mélanie verweigert nach seinem Tod die Herausgabe der sechsten Auflage. Nach ihrem eigenen Tod wird sie nach Deutschland vererbt und bleibt 79 Jahre unveröffentlicht, bis 1920 Richard Haehl die Rechte erwirbt und 1921 das letzte Erbe Hahnemanns und sein medizinisches Wissen der Nachwelt bereitstellt.


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